Lesezeit: 3 Minuten

Mit Tischen und Stühlen nebeneinander aufgereiht saß man mit 30 Mitschülern vor dem Lehrer und hörte zu. Wenn ich schreibe „man saß“, dann muss ich mich leider korrigieren – man sitzt.

Frontalunterricht gehört noch nicht der Vergangenheit an. Tische und Stühle aufgereiht nebeneinander, die Blicke dem Lehrer zugewandt, der versucht 30 Schülerinnen und Schülern einen Inhalt zu vermitteln. Völlig unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichster Auffassung und Wahrnehmung sitzen dort im Klassenzimmer nebeneinander. Ob Frontalunterricht nun gut oder schlecht ist, effektiv oder nicht – das muss jeder selbst für sich beurteilen. Natürlich gibt es mittlerweile auch jede Menge andere Methoden für die Wissensvermittlung, wie beispielsweise die

  • Gruppen- und Partnerarbeit,
  • Arbeiten in Projektgruppen,
  • Werkstattarbeit
  • und vieles mehr.

Darunter fällt unter anderem auch das Arbeiten mit digitalen Medien im Unterricht.

Digitale Medien sind im Unterricht dementsprend mittlerweile angekommen. Oft ist es zwar noch der stationäre Computer oder der rein gerollte Röhrenfernseher, aber wir finden immer mehr Artikel von Schulen, die ihre Schüler mit iPads ausstatten.

Da es vor allem auf die Anwendungen der Geräte ankommt, ist die Anschaffung von iPads erst einmal der geringste Mehrwert für SchülerInnen und LehrerInnen. Was haben wir denn für Möglichkeiten als Anwendungen? Als ich einen Lehrer des Dietrich-Bonhoeffer Gymnasiums Wiehl fragte, wie er die Wissensvermittlung mit einem Film findet, antwortete er mir:

“Genauso ineffektiv, wie der Wissenstransfer mit einer einfachen 2D Abbildung auf einem Blatt Papier – einfach eine weitere Form des Frontalunterrichts.”

Schüler werden interaktiv unterrrichten

Wie sieht es denn aus mit Apps? Apps sind genauso universal als Begriff, wie die Bezeichnung Buch. Es gibt so viele verschiedene Bücher, gute sowie schlechte, interaktive sowie statische, einfach so viele.

Genauso sieht es mit Apps aus, fast noch schlimmer. Im Apple App Store waren im 3. Quartal 2018 rund zwei Millionen Apps verfügbar! Wie soll ein Lehrer da entscheiden, welche Lernapp sich für seinen Unterricht eignet?

Meiner Meinung nach geht es nicht. Aber was wäre, wenn die Lehrer sich einfach selbst die App erschaffen, die sie brauchen? Sie sind dafür ausgebildet, Inhalte didaktisch gut aufzubauen und auszuwählen, welche Inhalte wichtig für die Wissensvermittlung sind. Sie wissen, welche Inhalte im Curricula verankert sind und wissen welche Inhalte mit Frontalunterricht schwierig zu vermitteln sind! Ein App-Entwickler kennt diese Problematik nicht, da er nicht direkt am Nutzer dran ist.

Warum sollten wir als Software-Unternehmen etwas entwickeln, wenn die Gefahr besteht, völlig am Bedarf vorbei zu entwickeln? Wenn Lehrer also über die Inhalte entscheiden, können wir die technische Verantwortung übernehmen und die Inhalte gezielt umsetzen. Aus diesen Gedanken heraus startete vor etwa einem Jahr ein neues Projekt mit vielen unterschiedlichen, geeigneten Partnern.

Das Ergebnis daraus ist ein neues Produkt von World of VR.

Gelaunched wurde es am 15. August. Mit welcher Technologie wir die Schulen verbessern wollen, ist denke ich offensichtlich. Hier geht es zu InnoClass!

 

Bildnachweis: © Campaign Creators (Unsplash)