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Während der Covid-19-Pandemie gewann der Begriff “Blended Learning” an Aufmerksamkeit und hielt zusammen mit Begriffen wie “Lockdown” und “Distanz-Unterricht”, Einzug in unseren Sprachgebrauch. In diesem Artikel werden wir Blended Learning näher betrachten und einige der Vorteile hervorheben, die es Lernenden und Lehrenden bietet. Wir werden auch einige Nachteile ansprechen, die es zu vermeiden gilt und zeigen wie Blended Learning als Teil einer eLearning-Strategie eingesetzt werden kann.
Was ist Blended Learning?
Wer mit eLearning in irgendeiner Weise vertraut ist, ist sicherlich schon einmal über das Konzept Blended Learning gestolpert. Gemeint ist Lernen durch eine Kombination aus Online- und traditionellem Präsenzunterricht. Unter idealen Umständen kombiniert es die Stärken der traditionellen und digitalen Lehrmethoden, um den Schüler:innen eine ansprechende Lernerfahrung zu bieten.
Blended Learning wird zumindest im deutschsprachigen Raum meist Synonym verwendet mit Hybridem Lernen oder Hybrid-Unterricht, bei dem Schüler:innen zum Teil präsent sind und zum Teil digital zugeschaltet werden. Ausgenommen während der Pandemie, wird Blended Learning noch vergleichsweise selten im Präsenzunterricht genutzt, während Online-Studiengänge und Fernlehrgänge es meist als primäre Lehrmethode innerhalb des Lehrplans verwenden.
Da sich so ein breites Spektrum ergibt ist es schwierig eine allumfassende Definition zu finden. Je nachdem was man als traditionellen Unterricht begreift verändert sich auch die Definition des Blended Learning, so könnte die Nutzung von Filmen als Lehrmittel bereits als Blended Learning verstanden werden.
Der Duden definiert es als ein “Lernmodell, in dem computergestütztes Lernen (z. B. über das Internet) und klassischer Unterricht kombiniert werden”.
Geschichte des Blended Learning
Historisch gesehen kann das Konzept des Blended Learning bis in die 1840er Jahre zurückverfolgt werden, als Sir Isaac Pitman das Unterrichtsmaterial für seinen Stenografie-Lehrgang per Post versandte und damit den Weg für die Idee des Fernunterrichts ebnete.
Als Alternative zur, von Ausbilder:innen geleiteten Ausbildungen, entstand in den 1960er Jahren die technologiebasierte Ausbildung an Großrechnern. Mit P.L.A.T.O. (Programmed Logic for Automatic Teaching Operations) führten die University of Illinois und Control Data eine der ersten computergestützten Lernplattformen ein. P.L.A.T.O. bot Lehrveranstaltungen von der Grundschule bis zum College-Niveau an.
Diese Art Training hatte eine Reihe von Beschränkungen, die in den 1970er Jahren dem satelliten-basierten Live-Video wichen, das den Webinaren und Videokonferenzen der Neuzeit ähnelte. Seit der Jahrtausendwende hat sich Blended Learning zusammen mit den dafür genutzten Technologien rasant weiterentwickelt. Teils so schnell, dass die Unterrichtsgestaltung mit den Neuerungen nicht Schritt halten kann, wie die Pandemie eindrücklich aufgezeigt hat.
Ein Großteil der Bevölkerung hat heute über eine Vielzahl von Geräten Zugang zum Internet. Junge Menschen sind mit digital vernetztenden Technologien aufgewachsen und nutzen sie in allen Aspekten ihres Lebens. Der technologische Wandel ist bereits in vollem Gange.
Als Alternative zur, von Ausbilder:innen geleiteten Ausbildungen, entstand in den 1960er Jahren die technologiebasierte Ausbildung an Großrechnern. Mit P.L.A.T.O. (Programmed Logic for Automatic Teaching Operations) führten die University of Illinois und Control Data eine der ersten computergestützten Lernplattformen ein. P.L.A.T.O. bot Lehrveranstaltungen von der Grundschule bis zum College-Niveau an.
Diese Art Training hatte eine Reihe von Beschränkungen, die in den 1970er Jahren dem satelliten-basierten Live-Video wichen, das den Webinaren und Videokonferenzen der Neuzeit ähnelte. Seit der Jahrtausendwende hat sich Blended Learning zusammen mit den dafür genutzten Technologien rasant weiterentwickelt. Teils so schnell, dass die Unterrichtsgestaltung mit den Neuerungen nicht Schritt halten kann, wie die Pandemie eindrücklich aufgezeigt hat.
Ein Großteil der Bevölkerung hat heute über eine Vielzahl von Geräten Zugang zum Internet. Junge Menschen sind mit digital vernetztenden Technologien aufgewachsen und nutzen sie in allen Aspekten ihres Lebens. Der technologische Wandel ist bereits in vollem Gange.
Verschiedene Blended Learning Modelle
Blended Learning kann mit den unterschiedlichsten Methoden und Modellen umgesetzt werden. Je nach Anforderungen und verfügbaren Ressourcen können mehrere Modelle parallel genutzt werden oder einzelne Komponenten kombiniert werden, um so den effektivsten Ansatz für den Unterricht einer individuellen Schülergruppe zu finden.
Einige dieser Modelle sind hier aufgeführt, es gibt aber noch weit mehr:
- Face-To-Face: Lehrer:innen leiten den Unterricht unterstützt durch digitale Werkzeuge. Dabei können digitale Werkzeuge z.B. eine Hörverstehensübung, oder ein Dokumentarfilm sein.
- Zirkel/Stationen: Ideal für Klassenräume mit begrenzten digitalen Mitteln. Die Schüler:innen arbeiten vor Ort in Kleingruppen und wechseln in Intervallen von einer Lernstation zur nächsten.
- Medienraum: Ähnelt dem Zirkel oder Stationen Modell mit dem Unterschied das hierbei alle Schüler:innen der Klasse einen eigens für die Mediennutzung eingerichteten Raum statt des gewohnten Klassenzimmers nutzen.
- Wechselunterricht: Schüler:innen wechseln zwischen digitalen Selbstlernphasen und traditionellem Präsenzunterricht. Lehrer:innen betreuen vor Ort die Präsenz-Gruppe und stehen per Mail für Fragen der Selbstlern-Gruppe zur Verfügung
- Hybridunterricht: Lehrer:innen betreuen eine Gruppe im Präsenzunterricht und haben parallel eine weitere Gruppe digital zugeschaltet. Beide Gruppen werden von Lehrer:innen betreut, einzig der Ort unterscheidet sich.
- Online: Schüler:innen absolvieren den ganzen Kurs über eine Lernplattform. Video-Calls mit Lehrer:innen können bei Bedarf in Anspruch genommen werden, aber der Lehrplan ist für eigenverantwortliches Lernen konzipiert
Vor- und Nachteile von Blended Learning
Die Pandemie hat digitales Lernen und Lehren zwangsweise beschleunigt. Blended Learning Modelle erweitern das Lernerlebnis ungemein, halten aber noch weitere Vorteile bereit:
- In der Bahn, zu Hause, auf der Arbeit oder im Klassenzimmer, ortsunabhängiges Lernen sorgt für mehr Flexibilität und weniger Stress. Lernort und -zeit spielen mit Blended Learning kaum eine Rolle.
- Lerntempo freier bestimmen, den Stoff im eigenen Tempo beliebig oft wiederholen, bis alles verstanden wurde
- Je nachdem wie die Lerninhalte aufbereitet wurden, können Lernende sie lesen, hören oder als Videos anschauen, sodass jeder Lerntyp auf seine Weise angesprochen wird.
- Die Nutzung unterschiedlicher Medien hilft dabei Wissen zu verankern.
- Blended Learning senkt die Kosten für Anreise und gedrucktes Lernmaterial und ist dabei gut für die Umwelt.
- Es ist einfach nachverfolgbar welche Inhalte bearbeitet wurden.
Natürlich hat auch Blended Learning Einschränkungen und Tücken, die es zu vermeiden gilt.
- Schlecht aufbereitete Lerninhalte wirken meist langweilig oder verwirrend was sich schnell auf die Motivation auswirken kann.
- Je höher der Anteil an eigenverantwortlichen Lerninhalten ein Kurs fordert desto mehr Selbstdisziplin müssen Lernende mitbringen. Sie dürfen sich nicht durch äußere Faktoren ablenken lassen.
- Bei reinen Online-Kursen muss die Technik mitspielen, für den Live-Unterricht braucht es eine stabile Internetverbindung und die Lehrenden müssen bei Problemen schnelle Hilfe leisten und gängige Technik-Pannen beheben können.
- Die Lernplattform bestimmt wie interaktiv der Unterricht aufgebaut sein kann, daher sollte man gerade diese Wahl mit bedacht treffen.
- Was im Präsenzunterricht funktioniert, lässt sich nicht immer Online umsetzen. Daher sollte man Lehrplan und Lerngruppen genau analysieren um herauszufinden welche Modelle der Situation entsprechen.
Wenn man von reinem Präsenzunterricht auf Blended Learning umstellen möchte, sollte man das Ziel klar definieren und Veränderungen langsam einführen um das gewählte Konzept gegebenenfalls anzupassen.
Fazit
Bei Blended Learning kommt es auf die Mischung an. Bei richtiger Umsetzung ermöglichen sich ganz neuartige Lernerfolge, da es die Stärken von Online- und traditionellem Unterricht verbindet. Entscheidend ist dabei der Kontext in dem Blended LEarning verwendet wird, ob in der beruflichen Weiterbildung, an Universitäten, Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen. Idealerweise sollte den Lernenden ein abgerundetes, in sich schlüssiges, motivierendes Lernerlebnis geboten werden.
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