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21.Mai 2019 – Oculus veröffentlichte ihre revolutionäre Stand Alone Brille: Die Oculus Quest
Von Oculus selbst als VR-Spielekonsole positioniert, überzeugte das All-in-One-Gaming-System, welches zum Starten der VR Experience weder Kabel noch PC benötigt, unter anderem durch 6DoF-Tracking. Anders als bei der Oculus Go werden neben den für 3DoF üblichen Drehbewegungen, ebenfalls die translatorischen Bewegungen verfolgt. Das Headset registriert einfach ausgedrückt, ob sich der Benutzer vorwärts, rückwärts, seitlich oder vertikal bewegt.
Eine hohe Einsteigerfreundlichkeit bietete die Quest ebenfalls mit dem Verzicht auf externe Sensoren. Vier frontseitig platzierte Kameras übernehmen das Vermessen des Raumes und behalten die Position der Controller genau im Blick. Die „Insight“ genannte Tracking-Technik sorgte somit für ein befreiendes Spielerlebnis, ohne die Angst der Nutzer sich in den Kabeln zu verheddern.
Einen genauen Blick auf die technischen Eigenschaften der ersten Oculus Quest findet ihr Beispielsweise auf dieser Seite.
Fast Forward zum 13. Oktober 2020 – der offizielle Release der Oculus Quest 2
Nach dem großen Erfolg der Oculus Quest warteten die VR-Enthusiasten gespannt auf dieses Datum. Lange schon gab es vereinzelte Informationen über das neueste Modell und die Erwartungen waren groß.
Schon vor Release wurden jedoch einige negative Stimmen laut, welche den Zwang zum Facebook-Account der Quest 2 als sehr kritisch empfanden, da die Stand-Alone Brille nur mit einem Facebook-Account in Betrieb genommen werden kann. Einziger Vorteil: Derselbe Facebook Account kann hierbei für 2 oder mehr Headsets gleichzeitig verwendet werden, ohne dass Probleme auftreten sollen. Im Umkehrschluss bedeutet der Facebook-Zwang aber auch, dass Nutzer im Falle einer Deaktivierung sämtlichen Zugang zu ihren erworbenen Inhalten, inkl. gekaufter Spiele verlieren.
Neben den negativen Stimmen konnte die Oculus 2 vor und nach dem Release vor allem durch dem um 30-50% günstigeren Preis im Vergleich zu herkömmlichen autarken Headsets glänzen. Eine Auflösung von 1.832 mal 1.920 Bildpunkten pro Auge, was 50% mehr Pixel pro Auge im Vergleich zum Vorgänger entspricht oder die verbesserte Bildwiederholungsfrequenzrate von 72 Hz auf 90 HZ überzeugten ebenfalls die Nutzer. Das dadurch ermöglichte flüssigere Bild sorgt selbst bei längerer Nutzung für weniger Motion-Sickness.
Was sagt die US-Presse zur Oculus Quest 2?
Die deutschen VR-Enthusiasten müssen sich derzeit leider aufgrund der vorübergehenden Verkaufspause in Deutschland noch eine Weile gedulden, bis Oculus auch hier in Deutschland den offiziellen Verkauf starten wird.
Die US-Presse veröffentlichte in den letzten Wochen schon interessante Reviews zur neuen Quest. Lucas Matney von Techcrunch schrieb in seiner Review „Die verbesserte CPU durch den Einsatz einer Snapdragon XR2 biete für Entwickler jetzt schon die Möglichkeit die visuelle Komplexität von VR-Titeln zu verdoppeln und die PC-Erfahrung leichter auf das Stand-alone Headset zu übertragen.“ Im Allgemeinen wünsche er sich mehr Inhalte, abseits von Gaming, wie man Sie beispielsweise von Smartphones kennt.
Oculus selbst scheint dieses Potenzial gerade mit ihrem neuesten Modell nutzen zu wollen und bewegt sich mit ihrem im Jahr 2017 gestarteten Programm „Oculus for Business“ in genau diese Richtung.
Über Oculus Business sollen interne Arbeitsprozesse rund um VR organisiert werden. Ein Device Manager vereinfacht hier das Management vieler Brillen gleichzeitig und ermöglicht eine Installation von Anwendungen auf mehreren Brillen.
Hauptaugenmerk liegt bei „Oculus for Business“ bei der Unterstützung von Apps, die virtuelle Konferenzen und die Team-Arbeit unterstützen. Einen kleinen Ausschnitt wie genau solche Apps aussehen könnten, findet ihr in diesem kleinen Video:
Welche Vorteile bringt die Oculus Quest 2 und „Oculus for Business“ für eure Unternehmen
Wie ihr als Unternehmen mithilfe von neuen Technologien eurer Konkurrenz einen entscheidenden Schritt voraus sein könnt, zeigten wir bereits anschaulich in diesem Blogartikel.
Durch den Einsatz einer VR-Brille oder im speziellen einer Oculus Quest wurde eine kosteneffiziente, sicherer und effektive Methode gefunden Arbeitsabläufe testen zu können. Laut einer Studie des Capgemini Research Institut, durchgeführt von Mai bis Juni 2018 erreichte Ford so einen 70 Prozentigen Rückgang von Verletzungen der Mitarbeiter, ebenso wie zu 90 Prozent reduzierte ergonomische Probleme, nachdem sie VR zur Erfassung der Bewegungen ihrer Mitarbeiter während der Montage von Ausrüstungen durch Bewegungssensoren einsetzen, um die Bewegungsabläufe neu zu gestalten.
Schon die erste Quest bietet für viele Unternehmen in den unterschiedlichsten Bereichen Möglichkeiten nicht vor Ort anwesende Experten zu konsultieren, nicht einsehbare Komponenten digital betrachten zu können und den Nutzern eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum besseren Verständnis der Arbeitsabläufe einzublenden.
Ein sehr interessantes Praxisbeispiel stellt das Unternehmen UConn Health dar, welche durch einen Einsatz von VR selbst in Krisenzeiten die Chirurgische Ausbildung zu youtubegarantieren
Auch in medizinischen Bereichen bedeutet es für viele Ärzte oft „Practice makes Perfect“. In bestimmten Problembereichen müssen Assistenzärzte viele Wiederholungen meistens an echten Leichen durchführen. Diese Übungen sind jedoch sehr teuer und zeitaufwändig, weshalb diese wichtigen Übungen in den meisten Fällen nur einmalig durchgeführt werden können. Oculus und PrecisionOS entwickelten hierbei eine relativ kostengünstige Möglichkeit von medizinischen VR-Schulungen und Lernmodulen an.
Bei Nutzung solcher Anwendungen wird den VR-Brillen eine Menge an Leistung abverlangt um ein detailreiches Bild als Übungsgrundlage zu schaffen. In diesem Punkt könnte in Zukunft die neue und verbesserte Oculus Quest 2 Abhilfe schaffen. Ihr deutlich verbesserter Prozessor mit 50% mehr RAM, in Verbindung mit der besseren Auflösung von fast 2K pro Auge, ermöglicht ein merklich klareres Bild ohne Rucklern im Bildaufbau und eine so reale und hochwertige Lernumgebung wie noch nie.
Ein sehr passendes Praxisbeispiel aus unseren eigenen Erfahrungen ist die Arbeit im Hochspannungsbereich unseres Kunden Rheinenergie AG.
Komplette Szenarien eines Umspannwerkes wurden für eine gefahrlose Übung auf mobil verwendbaren Brillen wie beispielsweise der Quest oder der Go realisiert und sorgten durch die daraus resultierenden für die geschulten Mitarbeiter in einer höheren Arbeitssicherheit.
In realen Einsätzen muss hierbei jeder Handgriff sowohl zum Eigenschutz, als auch zum Schutz anderer sitzen. Um ihrer Arbeit gefahrlos nachgehen zu können ist Fingerspitzengefühl von großer Bedeutung. Das benötigte realitätsnahe Gefühl wird bei der Oculus Quest 2 durch das Hand-Tracking umsetzbar. Hierbei können Anwendungen mithilfe von Inside-Out-Kameras – ganz ohne Controller – nur mit den Händen gesteuert werden, da sie die Position und Ausrichtung der Hände und die Anordnung der Finger erkennen kann. Eine vereinfachte Methode für ein besonders einprägsames Erlebnis von Fehlern während eines Trainings bietet das verfeinerte Vibrations-Feedback der Oculus 2.
Fazit:
Noch gibt es für das neueste Modell aus dem Hause Oculus keine überragenden neuen Anwendungsgebiete im Business Bereich, auf welchen Sie für Unternehmen noch nie dagewesene Möglichkeiten erschaffen. Bereits genutzte Anwendungen in Bereichen wie z.B. der Arbeitssicherheit oder VR-Trainings profitieren jedoch ohne Frage von den Verbesserungen der Oculus Quest 2. Gespannt können wir aber in die Zukunft blicken, da stetige Updates und Verbesserungen in Zukunft vielleicht einen ganz neuen Weg ebnen könnten.
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