Das Metaversum, auch Metaverse genannt, ist eine Verknüpfung aus der realen und den virtuellen Welten. Es handelt sich dabei um einen relativ neuen Begriff, den vornehmlich Online-Spiele geprägt haben. Es ist also ein virtueller Ort, an dem sich reale Menschen begegnen, um dort miteinander zu interagieren. Diese Erweiterung der realen Welt ist darauf ausgelegt, dass die Teilnehmer physisch in die virtuelle Welt eintauchen können.

Die Idee des Metaversums

Die grundlegende Idee hinter dem Metaversum lässt sich in wenigen Worte zusammenfassen: Sie verknüpft die getrennten Services des Internets miteinander zu einer realen Welt. Der Grund dafür ist, dass das Internet in Services unterteilt ist. Jeder Service hat seinen eigenen Handlungsraum, der nicht übergreifend genutzt werden kann. Es sind kleine abgeschlossene Einheiten, die parallel zueinander existieren, aber nicht zeitgleich von einer einzelnen Person bedient werden. Wer beispielsweise aktiv in seinem E-Mail Account beschäftigt ist, kann nicht zur selben Zeit ein Spiel auf Steam öffnen.

Die Verschmelzung der digitalen mit der physischen Welt

Es soll künftig also nicht mehr nur den virtuellen Raum geben, sondern eine komplett virtuelle Welt. Darin werden wir uns in Form von Avataren bewegen und mit digitaler Währung digitales Eigentum kaufen – und das geräteunabhängig. Schluss mit 2D! Das Metaverse soll uns nicht nur Texte lesen und Videos schauen lassen. Die User werden dreidimensional und können gemeinsam mit anderen Events interaktiv erleben. Anstatt lediglich durch die Timeline in den Sozialen Netzwerken zu scrollen, werden wir durch sie schlendern können. Klamotten könnnen wir direkt anprobieren, an Veranstaltungen wie Konzerten oder Kino direkt teilnehmen, mit den KollegInnen in Meetings sitzen oder auch Immobilien (wie zum Beispiel eine Villa oder ein Ferienhaus) besitzen können. Wir können etwa den neusten Netflix-Film besprechen, Ordner teilen oder gemeinsam auf Notizen zugreifen.

Der wichtige Aspekt ist die Interaktion mehrerer Teilnehmer innerhalb des virtuellen Raums. Gleichzeitig ist es durchaus denkbar, an realen Ereignissen über die virtuelle Welt hinweg in Echtzeit teilzuhaben. Das macht das Metaversum in vielen Bereichen zu einer wichtigen Grundlage für die persönliche, ortsunabhängige Weiterbildung. Die physische Welt wird demnach in eine digitale transferiert, in der wir uns frei bewegen können. Gleichzeitig ist es im Metaversum möglich, soziale Verantwortung zu übernehmen oder sich weiterzubilden. Zum Beispiel in der Gesundheitsbranche beim VR-gestützten E-Learning, wenn es etwa um das Anlernen von Pflegekräften, Schulungen zu Standards oder die Zusammenarbeit interdisziplinärer Teams geht. Internationale Studien belegten den positiven Effekt des Learning by doing in VR und erste Einsätze von VR-Trainings zeigten, dass hier ein großes Potenzial liege, sagt Petra Dahm, Vorstandsmitglied bei XR Bavaria, einem Fachverein für Virtual Reality und Augmented Reality.

Komplett neu sind diese Ideen und Konzepte nicht; die primäre Technologie des Metaversums ist die sogenannte Extended Reality (XR) – erweiterte Realität. Sie besteht aus Virtual Reality sowie Augmented Reality (AR). Im Metaverse kommen diese aktuellen Technologien im Prinzip zusammen und werden zu etwas Neuem und Großen. Wir könnten ein eigenes Business eröffnen, was in der physischen Welt eventuell nicht oder nur unter schwierigeren Umständen möglich wäre. Die Möglichkeiten sind um ein Vielfaches größer. Während wir uns eventuell im physischen Leben kein Haus leisten können, kann dies im Metaversum schon anders aussehen. Auch in der virtuellen Welt werden Besitzgüter immer wichtiger und auch immer wertvoller. So lassen sich nicht nur die Avatare optisch verändern, auch die virtuellen Räume können wir gestalten – mit Lampen, Sofas, Bildern etc., die uns gefallen. Dafür nehmen auch digitale Währungen eine immer immanentere Rolle ein.

Die Erweiterung der physischen Welt

Das Besondere am Metaversum ist, dass es nicht lediglich einen Transfer in die digitale Welt ermöglicht. Es erweitert gleichzeitig die physische Welt. Das wird am Beispiel von Kryptowährungen (z.B. Sandbox) klar, die sich auch auf die reale Finanzwelt auswirken und dort gehandelt werden. Zu den wichtigsten Metaverse Coins und Metaverse-Plattformen gehören:

  • The Sandbox (SAND): Seit 2012 gibt es das Unternehmen Sandbox, das vor allem für das Videospiel Minecraft bekannt ist. Im Jahr 2018 stieg die Firma mit den Spielen auch in die Krypto Welt ein. SAND hat starke Kooperationen zu bieten – u.a. mit Binance und Adidias. Mit Sandbox können User NFTs als Gegenstand in der virtuellen Welt besitzen und diese sogar nach Minecraft zu verschieben.
  • Decentraland (MANA): Der Metaverse Coin weist zurzeit die größte Marktkapitalisierung auf. Die MANA Plattform erschafft für seine Nutzer im Prinzip eine zweite virtuelle Welt mit zahlreichen Funktionen. Mit virtuellen Casino-Besuchen, virtuellem Shopping oder einer virtuellen Unternehmensbildung bietet die Plattform somit alle Erlebnisse, die es ebenfalls im realen Leben zu erfahren gibt.
  • THETA: Dabei handelt es sich um eine Plattform, die anstatt eines zentralen Servers ein dezentrales Netzwerk aufbaut. Die User dienen dabei als Knotenpunkt (Node), der Bandbreite für die Plattform zur Verfügung stellen kann.

Zudem kann man seine physische Welt etwa mithilfe von Augmented Reality erweitern, in der man beispielsweise einen Avatar oder seinen NFT bei sich Zuhause sehen kann.

Dezentralität ist der Schlüssel

Im Metaverse existieren keine Plattformen wie etwa im Web 2.0, über die alles abläuft. Es funktioniert komplett dezentral und geräteunabhängig. Ob über Laptop, PC, Tablet oder Smartphone: Jeder kann sich neue Welten und Räume erschaffen. Und Jeder kann entscheiden, wohin er sich mit seinem Avatar begibt und mit wem er interagiert. Das sorgt nicht nur für eine Unabhängigkeit von Endgeräten, sondern auch von großen Tech-Konzernen. Dabei spielt die Blockchain eine zentrale Rolle, die man schon aus dem Bereich der Kryptowährungen kennt. Menschen interagieren, kommunizieren und handeln ohne Vermittler(-Plattform) direkt miteinander und erhalten die Möglichkeit, die Hoheit über ihre Daten zu behalten.

Metaversum: Woher stammt der Begriff?

Der Begriff Metaverse stammt aus dem Science-Fiction-Roman „Snow Crash“ von Neal Stephenson aus dem Jahr 1992. Darin beschreibt der Autor in einer nicht allzu fernen zukunft eine computergenerierte virtuelle Welt, die durch Software und ein weltweites Glasfasernetz ermöglicht wird.

Der Begriff Metaversum setzt sich aus den Wörtern „Meta“ und „Universum“ zusammen. Das englische Pendant ist die Bezeichnung Metaverse, die dieselbe Aussage beinhaltet. Es ist ein Kofferwort, das gleichzeitig auf das Werden des Metaversums hinweist. Der Grund dafür: Es handelt sich nicht ausschließlich um Spielewelten, sondern um reale Räume, die über das Internet – etwa in Form eines Webbrowsers – betreten werden können.

Dabei kommen unterschiedliche Entwicklungsansätze zum Tragen, die sich einander iterativ annähern. So soll es künftig möglich sein, sich Informationen über reale Ereignisse innerhalb der Virtual Reality zu holen, um diese in der physischen Umwelt nutzen zu können. Dadurch verschmelzen die physische und die virtuelle Welt scheinbar miteinander.

Das Metaverse ist noch in Entwicklung

Die Entwicklung des Metaversums ist noch nicht abgeschlossen. Allerdings interessieren sich die Entwickler bereits seit den 1980er-Jahren für dieses Vorhaben und arbeiten in letzter Zeit verstärkt daran. Die modernen Techniken der Augmented Reality sind eine entscheidende Grundlage für die Weiterentwicklung und besonders erfolgversprechend. Denn: Eine solche AR-Brille ermöglicht die Konvergenz zwischen virtueller und physischer Realität.

Trotzdem ist diese Annäherung nicht ausreichend für die Schaffung des Metaversums. Dafür bedarf es der Verschmelzung der erweiterten Realität mehrerer virtueller Räume und unterschiedlicher Online-Games. Nur dadurch ist es möglich, sich zwischen verschiedenen virtuellen Welten hin und her zu bewegen.

Wichtig ist jedoch: Das Metaversum ist kein finaler Zustand. Es ist in ständiger Bewegung und wird sich auch in Zukunft immer weiterentwickeln. Ein genaues Startdatum für das Metaversum gibt es demnach nicht. Der Begriff wurde in den vergangenen 20 Jahren geprägt und hat sich ständig weiterentwickelt. Bereits 1985 wurden erste Versionen des Metaversums geschaffen.

Welche Beispiele gibt es für das Metaverse?

Das Metaversum ist bereits seit Jahren im Gespräch, wenngleich der Name verhältnismäßig neu ist. Beispielsweise hat das Spiel Habitat schon im Jahre 1985 ein solches Metaversum geschaffen, wenn auch ein schwach vernetztes. Das Buch Ready Player One aus dem Jahr 2011 befasst sich ebenfalls mit dem Thema Metaverse wie die Matrix-Filme. Eine besondere Bekanntheit erlangte die Thematik im Jahr 2020. Der Grund: Spieler konnten in Online-Games virtuelles Land kaufen und sich den Grundbesitz anschließend virtuell übertragen lassen. Es war also die erste Möglichkeit, reale Eigentumsrechte in der virtuellen Welt anzumelden.

Diese zahlreichen Ansätze zeigen, wie lange sich die Menschen mit dieser Idee beschäftigen. Obwohl die tatsächlichen Vorteile noch nicht bekannt sind, lassen sich viele potenzielle Anwendungsfälle bereits jetzt hervorragend ersinnen. Aus diesem Grund wird die Entwicklung stetig vorangetrieben und gefördert. Schließlich soll das Metaversum ein weiterer Schritt in Richtung Zukunft sein und in zahlreichen Bereichen von Nutzen sein.

Ein denkbares Beispiel für den besonderen Nutzen des Metaversums zeigt sich in der Medizin. Künftig könnten Chirurgen mit einer AR-Brille operieren, um sich zusätzliche Informationen und Patientendaten direkt anzuzeigen. Stößt besagter Chirurg auf ein Problem während der Operation, hätte er die Möglichkeit, Daten aus der Vergangenheit zurate zu ziehen – beispielsweise die Schritte, die ein Kollege durchgeführt hat, um eine ähnliche Herausforderung zu lösen. Selbiges Vorgehen ist selbstverständlich auch in technischen Bereichen denkbar: vom Maschinenbau über die Wartung von Verkehrssystemen bis hin zur Softwareentwicklung.

Neben den bereits erwähnten Sandbox, Decentraland und THETA hat auch das Unternehmen Yuga Labs ein großes Metaverse-Projekt: Otherside. Dieses war bereits für März 2022 angekündigt. Nachfolgende Spekulationen und eine Flut unbestätigter Informationen sorgten für Unischerheiten und Probleme, die angesichts des Umfangs des Projekts nicht allzu überraschend sind. Trotz des schwierigen Starts, den die NFT-Gemeinschaft nicht sonderlich wohlwollend aufnahm, scheint Otherside eine Zukunft zu haben.

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